Arme,
Hände und Flügel:
Die
Arme der Fledermäuse weisen eine stark verlängerte Speiche, Mittelhand- und
Fingerknochen auf. Nur der Daumen hat seine kurze Form behalten und besitzt als
einziger Finger eine Kralle.
Zwischen den Fingerknochen, den Armen und den Hinterbeinen bis zum Schwanz,
spannt sich die Flughaut (Patagium), die sehr dehnbar und fest ist.
Die Flügelform gibt Aufschluss über das Flugverhalten: schnelle Flieger im
offenen Gelände haben lange, schmale Flügel, langsame Jäger im freien
Luftraum haben lange, breite Flügel und langsame, wendigere Flieger in dichter
Vegetation haben kurze, breite Flügel.
Fledermaus-Junge kommen nicht mit voll ausgebildeten Flügeln zur Welt, sondern
erst nach der Geburt dehnen sich Hautfalten an den Körperseiten aus und die
Fingerknochen werden immer länger. Erst weit nach der Geburt können Fledermäuse
fliegen.
Das Fliegen ist sehr energieaufwendig: Während eines Jagdfluges kann die
Herzfrequenz bis auf 1000 Schläge pro Minute ansteigen (Tagsüber: 40-80 Schläge/min,
Winterschlaf: unter 20 Schläge/min).
Beine
und Schwanz:
Die
Hinterbeine sind bis zum Fuß in die Flughaut einbezogen. Die Füße der Fledermäuse
weisen nach hinten, ein besonderer Sehnenmechanismus krümmt beim Hängen
automatisch die Zehen, was das Halten ohne Muskelkraft ermöglicht, so dass die
Tiere auch im Schlaf (und sogar im Tod) hängen bleiben.
Sinnesorgane:
Die
Ohren sind im Vergleich zum übrigen Körper sehr groß (bei einigen Arten fast
so groß wie der gesamte Körper), um die zurückkehrenden Ultraschallaute
optimal auffangen und analysieren zu können. Dagegen sind die Augen meist recht
klein. Fledermäuse können damit jedoch Helligkeitsstufen und Formen problemlos
differenzieren. Tasthaare im Gesicht dienen zur Wahrnehmung z.B. von Luftströmungen.
Fell:
Das
Haarkleid der Fledermäuse besteht aus dem starren Oberhaar und dem weichen,
welligen Unterhaar. Haut und Haare werden mit dem öligen Sekret von Hautdrüsen
eingefettet und dadurch elastisch gehalten.
Geschlechtsmerkmale:
Männchen
und Weibchen sind sehr gut anhand der Geschlechtsteile zu unterscheiden. Bei den
Männchen ist der Penis deutlich sichtbar, während der Paarungszeit auch Hoden
und Nebenhoden. Weibchen haben im Bereich der Achselhöhlen ein Paar Brustdrüsen.